Die rechte Phantasie

Ich habe bemerkt, dass ich eigentlich gar kein typischer Fantasyfreund und Rollenspieler bin: Ich besitze nämlich keine konservative Weltsicht.

Das mag sich merkwürdig anhören, aber ich gelange immer mehr zu der Überzeugung, dass Fantasy – und vor allem auch Fantasy-Rollenspiel – eine besonders starke Anziehungskraft auf Menschen mit konservativer Einstellung hat! Ich will Euch sagen, wie ich auf diesen Gedanken gekommen bin: Ich habe doch vor einiger Zeit diesen Eintrag hier verfasst, und obwohl ich selbst bislang keine Schritte unternommen habe, ihn in der Rollenspielszene zu verbreiten, wurde er doch trotzdem von einigen anderen Rollenspielern gefunden.

In der Diskussion mit diesen bzw. beim Verfolgen ihrer auf meinen Eintrag bezogenen Kommentare stellte ich verschiedene Dinge fest: Zunächst einmal plädierten viele von ihnen für „klassisches“ Rollenspiel bzw. teilweise sogar für „Retrogaming“, und ihren Ausführungen konnte man entnehmen, dass sie die Entwicklung, welche das Hobby Rollenspiel in den ca. 40 Jahren seines Bestehens durchlafen hat, nicht als Fortschritte ansehen. Auch wenn ich mich nicht erinnern kann, diesen speziellen besonders belasteten Ausdruck gelesen zu haben, hat mindestens einer recht unmissverständlich deutlich gemacht, dass er Storytelling für entartetes Rollenspiel hält, und auch allgemein – zweifelsohne bewusst –  den Eindruck eines typischen Burschenschaftlers erweckt. Auch Kommentatoren, bei denen ich keinen Grund habe, sie in die wertkonservative bis reaktionäre Ecke einzuordnen, verbreiten häufig zumindest den Eindruck konservativen Bildungsbürgertums. Ebenfalls einen recht fortschrittsfeindlichen Eindruck hinterließ bei mir auch ein Forumsuser in einem Forum für ein Rollenspiel-Kartenzeichenprogramm, der sich vehement gegen die Idee wehrte, Rollenspielkarten mit modernen, computergestützten kartografischen Methoden zu erstellen, und der als Begründung anführte, dass Rollenspieler seit der Zeit von Gygax und Arneson ihre Karten immer in der gleichen, klassischen Art erstellt haben, und dass es deshalb keinen Grund gebe, es jemals zu ändern.

Was ich versuchen will zu sagen, aber in diesem kurzen Absatz vermutlich nicht vermitteln konnte: Es waren nicht nur die vertretenen Standpunkte selbst, die mich nachdenklich gemacht haben, sondern vor allem die Art der Argumentation und der begleitende Eindruck, die auf eine konservative Einstellung hinwiesen, und die sich leicht überspitzt auf immer die selbe Weise beschreiben ließen: Veränderungen können Dinge nur schlechter machen; anzustreben ist stattdessen eine Rückkehr zum ursprünglichen Zustand. Die Welt verkommt, weil sie sich von den urspünglichen, wahren Werten entfernt.

Und das ist doch genau das Leitmotiv typischer Fantasy! (mehr …)

Aphorismen (7)

Erleuchtung liegt nicht im Finden von Antworten, sondern im Stellen von Fragen.

Published in: on Februar 11, 2010 at 8:16 pm  Kommentar verfassen  
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Neues Spiel: Das Revier

Vor ein paar Tagen wachte ich auf und wusste, dass ich ein neues Spiel erfnden würde. Ich hatte da nämlich im Traum eine tolle Idee gehabt.

Welche Idee das war? Das ist eine verdammt gute Frage! Mit Hunden, Häufchen oder Pfützen hatte sie nämlich ursprünglich überhaupt nichts zu tun. Auch den Spielmechanismus hatte ich mir nicht wirklich erträumt. Wie leider eigentlich immer, wusste ich auch schon bald nach dem Aufwachen gar nichts Genaues mehr. Da war nur meine Erinnerung an eine Idee, welche ich schon vor Jahren gehabt hatte, ohne sie jemals umzusetzen zu wissen, nämlich die, dass auf einem Spielfeld Felder, die man selbst bereits betreten hatte, für den Gegner blockiert waren – und meine Gewissheit, dass es mir diesmal gelingen würde, daraus ein funktionierendes Spiel zu machen – wie auch immer.

Diese Inspirationen in Träumen sind bei mir wirklich eine merkwürdige Sache! Kein „Heureka“, sondern schlicht das Gefühl: Wenn ich mich jetzt daran mache, kriege ich es hin. Nun, diesmal Mal zumindest habe ich es tatsächlich hingekriegt! (Und das, obwohl ich mich stattdessen eigentlich um zahlreiche andere Dinge kümmern wollte – oder möglicherweise gerade deswegen! Die menschliche Psyche ist eben unergründlich…)

Hier geht es also zu meiner neuesten spielerischen Kreation:

Das Revier

Published in: on Februar 5, 2010 at 8:48 pm  Kommentar verfassen  
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